Pflegeeltern werden
Der Weg zur Pflegeelternschaft kann ganz unterschiedlich sein. Oft ist er lange geplant und vorbereitet, in anderen Fällen fällt die Entscheidung spontan aus einer besonderen Situation heraus:
Wenn sich herausstellt, dass ein Kind eine familiäre Betreuung braucht, wird die Kinder- und Jugendhilfe zunächst im Umfeld des Kindes nachfragen, ob es Verwandte, Nachbarn, Freunde oder andere Menschen gibt, die das Kind kennen, lieb gewonnen haben und an seinem Leben Anteil nehmen. So kann es sein, dass man ungeplant zur Pflegefamilie wird.
Nicht immer stehen vertraute Personen zur Verfügung, die einem Kind bereits nahe stehen. In diesen Fällen wird die Betreuung von Menschen übernommen, die sich schon länger ganz bewusst dafür entschieden haben, dass in ihrer Familie noch Platz ist für ein Kind, das sie noch gar nicht kennen.
Ein Pflegekind braucht von seinen Pflegeeltern vor allem Geborgenheit, Verständnis, Zuneigung und Geduld. Ein sicherer Hafen ist eine wichtige Basis, dass sich ein Kind gut entwickeln kann. Niemand erwartet von Pflegeeltern, perfekt zu sein. Bestimmte Fragen sollte man sich aber im Vorfeld stellen, z.B.
- Bin ich belastbar?
- Offen für Neues?
- Ist meine Lebensweise auf Kinder abgestimmt? Habe ich Erfahrung in der Erziehung?
- Bin ich finanziell abgesichert?
- Bin ich bereit, der Herkunftsfamilie mit Respekt zu begegnen?
- Steht die ganze Familie hinter dieser neuen Aufgabe? Halten wir auch turbulente Zeiten aus?
- Haben wir ein harmonisches, warmherziges, tolerantes Familienklima?
- Sind wir bereit für die (ev. kurzfristige) Aufnahme eines Kindes für unbestimmte Zeit?
Grundsätzlich kann man als Ehepaar bzw. in Lebensgemeinschaft lebend (auch in gleichgeschlechtlicher Beziehung) oder als Alleinstehende/r Pflegemutter oder Pflegevater werden.