Kommunikation mit dem Kind
Beziehung heißt auch: Zuhören, einander Erlebtes erzählen, miteinander sprechen, Konflikte lösen. Oft ist dies im Alltag nicht so leicht.
Eltern, deren Kinder wenig oder nichts von sich erzählen, entwickeln manchmal ein Kontrollverhalten, das übers Ziel hinausschießt. Strenges Kontrollverhalten – im Sinne strenger Regeln und Beschränkungen – führt aber meist nicht zum Ziel.
Besser ist es, die kindliche Bereitschaft, sich mitzuteilen, von Anfang an zu fördern:
- Vorbild sein und selbst über seine Gedanken und Gefühle sprechen
- Kinder nicht „ausfragen“ – manchmal genügt es, abzuwarten, bis das Kind von selbst erzählt
- Kinder zuerst „ankommen lassen“, wenn sie von der Schule nach Hause kommen
- Zeit und Rahmen für Gespräche schaffen (Tasse Kakao, Spaziergang, vor dem Zubettgehen, …)
- Dem Kind vermitteln, dass man Interesse hat an seinen Gedanken und Gefühlen
- Wenn das Kind erzählt: Sich wirklich Zeit nehmen und seine Gedanken ernst nehmen; Probleme oder Ängste nicht klein reden
Unsere Tipps dazu
Reden Sie mit Ihrem Kind und nicht über Ihr Kind. Kinder bekommen Vieles mit, auch wenn Eltern sie außer Hörweite glauben. Viele Eltern wollen, dass Ihr Kind „folgt“. Kinder sollen aber keine Roboter werden. Daher achten Sie darauf, dass es nur wenige (wichtige) Regeln gibt, diese aber konsequent durchgesetzt werden. Muss es sehr viele Anweisungen befolgen, kann es schnell das Gefühl bekommen, dass es ohnehin nichts recht machen kann.
Die Anweisungen sollten altersentsprechend sein. Ein 3-jähriges Kind kann z.B. noch nicht selbständig sein Zimmer aufräumen. Hier ist es z.B. wichtig, dies gemeinsam mit Ihrem Kind zu machen und es verbal anzuleiten: „Die Bausteine kommen in diese Box...“. Anweisungen sollten klar und nicht in Form von Fragen formuliert werden. Gelegentliche Ausnahmen oder das Ausverhandeln von Kompromissen bedeuten noch nicht, dass Sie als Eltern inkonsequent sind.
Loben Sie Ihr Kind, wenn es eine Aufgabe zu Ihrer Zufriedenheit erledigt hat. Wenn es mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn es etwas nicht tut, wird Ihr Kind Aufgaben auch nicht erledigen. Achten Sie auf die Körpersprache. Wenn Sie Ihrem Kind z.B. etwas verbieten und gleichzeitig lachen, wird das das Kind verwirren. Nonverbale Signale (wie z.B. Tonfall, Stimme, Mimik, Gestik, Köperhaltung) haben mitunter fatale Folgen, wenn sie dem Gesagten widersprechen. – „Das hast du gut gemacht.“ – in einem negativen Tonfall oder mit einer abwertenden Handbewegung irritieren das Kind. Es wird das Lob nicht entsprechend wahrnehmen können.
Formulieren Sie das, was sie wollen, positiv. Das Wort „nicht“ ist so abstrakt, dass Kinder – vor allem jüngere – es nicht aufnehmen und dann eben das Gegenteil von dem machen, was Sie wollen. Ein Beispiel: Wenn Sie ein kleines Kind auffordern „Lauf nicht über die Straße“, versteht es in erster Linie „über die Straße laufen“. Besser ist es daher, Ihren Wunsch positiv zu formulieren, z.B.: „Bleib stehen!“.
Grundsätzlich gilt: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es mögen. Gerade in Konfliktsituationen braucht es diese Bestätigung. Drohen Sie daher nie mit Liebesentzug. Reden Sie bei Ärger über sich (Ich ärgere mich...) und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit darauf, was Ihr Kind will, was seine Absichten und Gefühle sind. Sprechen Sie diese an und suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach einer Lösung.