Persönliche Kontakte
Häufigkeit und Gestaltung persönlicher Kontakte werden im gemeinsamen Gespräch zwischen Pflegefamilie, Herkunftsfamilie und Kinder- und Jugendhilfe vereinbart. Auch die Wünsche des Kindes werden gehört.
Es kann schwierig sein, diese Kontakte zu pflegen, weil sie Unruhe und Spannungen in den Alltag bringen. Oft lassen diese Kontakte beim Kind den Trennungsschmerz wiederaufleben. Auch wird ihm immer wieder vor Augen geführt, dass es kein "normales" Familienleben hat. Aber Kontakte bringen für beide Seiten auch wichtige Vorteile:
- Das Pflegekind bekommt ein realistisches Bild von seiner Mutter/seinem Vater und hängt keinen Idealvorstellungen nach. Diese realistische Einschätzung hilft auch bei der Bewältigung der Frage, warum es nicht in seiner Herkunftsfamilie leben kann.
- Das Pflegekind bekommt Klarheit über seine Wurzeln, die wichtig sind für seine Selbstfindung.
- Dem Pflegekind wird vermittelt, dass es für seine Eltern noch wertvoll ist, dass es nicht vergessen wurde.
- Neue Bindungen können besser aufgebaut werden, wenn alte nicht komplett verschwinden.
Bei schwierigen Umständen kann die Kinder- und Jugendhilfe begleitete Kontakte in die Wege leiten. Wenn Kinder in ihrer Familie schwere seelische, körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben, kann das Gericht auch ein Kontaktverbot aussprechen.